Was bedeutet Meditation?
Meditation ist ein Zustand, in dem du ganz bewusst im gegenwärtigen Moment bist. Ganz ähnlich zu dem Gefühl, das du als Kind hattest, wenn du gespielt hast. Je älter du wirst, desto mehr Gedanken und Sorgen kreisen in deinem Kopf und lenken dich vom gegenwärtigen Moment ab.
Um wieder bewusst im gegenwärtigen Moment zu sein, richtest du deine Aufmerksamkeit bei Meditation auf ein bestimmtes Objekt. Dabei ist es erstmal ganz egal, auf welches Objekt.
Du kannst zum Beispiel auch in den nächsten 10 Sekunden die Aufmerksamkeit darauf richten, deine Nasenspitze mit deiner Zunge zu berühren. Versuche es!
Hat es geklappt? Wahrscheinlich nicht. Hast du meditiert? Wahrscheinlich schon! Denn für ein paar Sekunden warst du völlig im gegenwärtigen Moment. Glückwunsch!
Meist dauert dieser Zustand jedoch nicht lange an. Denn es liegt in unserer Natur, früher oder später Gedanken zu haben, die uns in einen inneren Dialog verwickeln. Das ist aber halb so schlimm!
Denn wenn du meditierst, dann dürfen all diese Gedanken und Gefühle da sein. Du kannst sie dir jederzeit ansehen und sie anschließend weiterziehen lassen.
Beim meditieren trainierst du also die Fähigkeit, bewusst im Moment zu sein und mit aufkommenden Gedanken und Gefühlen zu sein, ohne dich von ihnen in eine Gedankenspirale verwickeln zu lassen.
Das klingt erst einmal ganz einfach und eigentlich ist es das auch. Es braucht nur ein bisschen Übung, die Affenbande in unserem Kopf zu zähmen.
Traditionelle Formen der Meditation
Ursprünglich hat Meditation ihren Ursprung in Indien. Von dort hat sich die Technik langsam in der Welt verbreitet und sich dabei weiterentwickelt.
Es gibt viele verschiedene Formen der Meditation und sie unterscheiden sich meistens in der Art des Objekts, auf das du deine Aufmerksamkeit richtest.
Die Mantra-Meditation
Bei dieser Meditation richtest du deine Aufmerksamkeit auf ein gesprochenes oder gedachtes Wort, deinen Körper oder eine Visualisierung.
Du wiederholst zum Beispiel im Stillen ein bestimmtes Wort, um deine Gedanken zur Ruhe zu bringen. Das kann ein traditionelles Wort aus dem indischen Sanskrit sein oder auch ein Wort, das dir persönlich Kraft gibt. Das Wort dient dabei als Klangkörper, auf den du während der Wiederholung deinen Fokus legst.
Wenn du als Mantra eine körperliche Empfindung wählst, so kann eine fließende Bewegung dein Meditationsobjekt sein. Fließende Bewegungen wie beispielsweise aus dem chinesischen Qigong bringen Meditation und Bewegung in Einklang. Die aktiven Meditationen von Osho legen den Fokus ebenfalls auf körperliche Empfindungen.
Bei einer Visualisierung richtest du deine Aufmerksamkeit während einer geführten Meditation entweder auf ein bestimmtes Bild oder auf eine bestimmte Vorstellung im Geiste. Das kann zum Beispiel eine Meditationsreise sein, die dich an einen bestimmten Ort führt. Eine geführte Meditation kann dich auch zu einem Ereignis in der Vergangenheit oder der Zukunft führen, das du auflösen oder manifestieren möchtest.
Sobald deine Gedanken abschweifen, bringst du deine Aufmerksamkeit zurück auf dein Mantra.
Vipassana-Meditation
Vipassana ist eine der ältesten Methoden. Sie wurde vor über 2500 Jahren von Gotama, dem Buddha, wiederentdeckt. Gelehrt wird Vipassana unabhänig jeglicher Religion als eine Kunst zu leben.
Diese Meditationsform ist am ehesten als Selbstbeobachtung zu beschreiben. Der Fokus liegt dabei sowohl auf dem Atem, als auch auf den physischen Empfindungen des Körpers.
Du kannst es direkt ausprobieren. Lege deine Aufmerksamkeit auf deine Fingerspitzen. Was kannst du spüren? Wärme? Die Berührung mit der Tastatur oder deinem Smartphone? Kribbeln? Genau auf diesen körperlichen Empfindungen liegt deine Aufmerksamkeit.
Sobald Gedanken kommen, lenkst du deinen Fokus wieder zurück auf deinen Körper. Durch diese Wechselbeziehung zwischen Körper und Geist wird vor allem deine Achtsamkeit trainiert und damit die Fähigkeit, bewusst im Moment zu leben.